Zum Stück:
Am Neujahrstag 1929 startet das "Revue-Theater" mit einer spektakulären Gala-Vorstellung: Life-Musik, Gesang, Zauberei, Jonglage unterhalten das gut gelaunte Publikum. Während sich der privilegierte Teil in der Loge bei Schampus und Häppchen wohlfühlt, gibt es im Parkett immerhin gepolsterte Stühle.
Unerwartet verwandelt sich der freundliche Conferencier immer mehr in einen Nazi-Typen, der schließlich im Stil des "Führers" eine unverständliche aber leicht zu identifizierende Rede hält. Aber nicht nur der Nationalsozialismus bricht in die Idylle des Theaters ein, auch bettelndes Volk stört aufdringlich die verunsicherten Zuschauer. Mit Kartoffelschalen werden sie scheinbar zufrieden gestellt.
In einer kalten Nacht treffen sich unter einer Brücke ein desillusionierter Penner und ein traumatisierter Kriegsveteran, der mit seiner vorlauten Tochter unterwegs ist.
In Rückblenden erleben die Zuschauer die vergeblichen Versuche von Obdachlosen, sich eine Wohnung zu verschaffen oder ein wenig Geld zu verdienen. Statt dessen erleben sie Ablehnung und Beschimpfung - auch von Leuten, die nicht viel besser gestellt sind als sie selber - aber immerhin ein Dach über dem Kopf haben.
Die drei landen schließlich in der Vagabunden-Kommune am grünen Weg in Urach, wo es vergleichsweise fröhlich zugeht und wo der von der Presse so getaufte "König der Vagabunden", Gregor Gog, mit seiner Frau Anni Geiger-Gog, der Künstlerin Jo Mihaly und dem Maler Hans Tombrock ein Vagabunden-Treffen mit angeschlossener Kunstausstellung für Pfingsten 1929 in Stuttgart plant, auch wenn sich die Gruppe mit der "demokratischen" Entscheidungsfindung schwer tut.
Trotz aller Versuche der Obrigkeit, das Treffen in Stuttgart zu verhindern, kommen rund 600 Gäste zusammen. Sehr zum Leidwesen von Gregor Gog interessieren sie sich aber viel mehr für warmes Essen als für flammende Reden.
Der "Naturprophet" Gusto Gräser aber hat einen Traum: Es gibt eine Verfassung in Deutschland, an deren erster Stelle steht: "Die Würde des Menschen ist unantastbar."
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Diese Produktion wurde gefördert aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg über den Landesverband Amateurtheater Baden-Württemberg e.V.
Aufführungen:
Freitag, 20. Oktober 2023 (Premiere),
Samstag, 21. Oktober und Sonntag, 22. Oktober 2023 in der Aula der Grundschule Zell u.A.
Leitung:
Anne und Dieter Kunzmann
Text und Regie:
Dieter Kunzmann
Theaterteam Action Pudding:
Alicia Antel | Lilli Birkhold | Werner Birkhold | Elisabeth Boger | Andrea Gerst-Hölz | Eva Kristina Grodmeier | Jörg Häfele | Anne Kunzmann | Dieter Kunzmann | Jonathan Lay | Levi Lay | Paul Mundanjohl | Winfried Siegel | Heidi Siller | Birgit Skorday | Petra Vester | Nele Waibel | Luisa Wächter | Isabel Wozny
Gäste:
Rolf Bauer (Akkordeon) | Jörg Hiller (Saxophon) | Nicole Schinko (Gesang) | Georg Schlusnus (Diabolo) | Ulrich Schwarz (Fiedel) | Martin Straub (Piano)
weitere Mitwirkende:
Susannne Hauke | Ägidius und Monika Jung | Isabell und Hans-Ulrich Lay | Joachim und Michaela Rösch | Regine Wächter und viele, viele andere
Licht / Ton / Technik:
Benedikt Deininger
Fotos / Gestaltung:
Miriam Reichart | Kasimir
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